Wenn Ihr psychischer Zustand sich akut verschlimmert und/oder Sie keinen Therapieplatz finden, oder Ihr Arzt oder Therapeut zu dem Schluss kommt, dass Sie für eine ambulante Therapie gegenwärtig nicht stabil genug sind bzw. Sie eine intensivierte Behandlungsform benötigen, ist eine vollstationäre oder halbstationäre Behandlung das Mittel der Wahl.
Es gibt heute eine Vielzahl an Kliniken, die Menschen mit psychischen Problemen behandeln - sowohl die psychiatrisch und psychotherapeutisch ausgerichteten Akutkrankenhäuser als auch psychosomatische Fachkliniken. Letztere haben jedoch meist längere Wartezeiten, so dass es sinnvoller sein kann, sich - jedenfalls zunächst - in einer Akutklinik behandeln zu lassen.
Ein Akutkrankenhaus wie z.B. die Fünfseenlandklinik in Gauting (zuständig für den Landkreis Starnberg und umgebende Gebiete) ist in so einem Fall Ihre Anlaufstelle. Die weit verbreitete Angst, in einer "Klapsmühle" zu landen, ist hierbei aus meiner Erfahrung völlig unbegründet. Sie werden dort wie ein mündiger Mensch und gleichberechtigter Partner behandelt - und Sie lernen obendrein andere Betroffene kennen, denen Sie nicht lange erklären müssen, wie sich Ihr Gemütszustand anfühlt.
Ihr Hausarzt oder Facharzt kann Sie in der Klinik anmelden und einweisen. All das geschieht natürlich auf rein freiwilliger Basis.
Eine vollstationäre Therapie mit Herausnahme aus dem häuslichen Umfeld stellt eine intensivierte Behandlung in einem geschützten Umfeld dar. Im Akutfall kann es auch eine Krisenintervention sein, um wieder Boden unter die Füße zu bekommen.
Im Anschluss an eine solche, meist nur wenige Wochen dauernde Behandlung ist bisweilen noch eine weitere Behandlung in einer psychosomatischen Fachklinik sinnvoll, die von der Akutklinik auch in die Wege geleitet werden kann.
In Ergänzung oder alternativ zur vollstationären Behandlung gibt es inzwischen oft teilstationäre Therapieangebote, sogenannte Tageskliniken. Diese können an eine Akutklinik angegliedert sein oder auch unabhängig von einer solchen arbeiten. Im Großraum München gibt es einige Tageskliniken.
In manchen Fällen genügt - wie oben erwähnt - eine teilstationäre Behandlung in einer Tagesklinik.
Im Unterschied zur vollstationären Behandlung gehen Sie in diesem Fall nur tagsüber in die Klinik, sind aber abends und nachts zu Hause in Ihrer vertrauten Umgebung.
All diese Optionen können Sie im Vorfeld mit Ihrem Hausarzt oder mit dem zuständigen Personal der jeweiligen Klinik abklären, so dass Sie die Ihnen am meisten zusagende Behandlungsoption auswählen können. Viele Kliniken bieten heute einen ambulanten Ersttermin vor der Aufnahme an, bei dem beide Seiten abklären können, ob die Klinik für den jeweiligen Patienten das passende Behandlungsangebot zur Verfügung stellen kann.